Die französische Karstlandschaft im Massif Central war im Mai unser Ziel. Niedergelassen haben wir uns im schönen Pradon direkt an der Ardèche. Die Höhle Fontaine de Champclos hatte es uns in diesem Urlaub angetan.
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Weihnachts-Silvester-Aktion 2009
Im Zeitraum vom 28.12.2009 bis 04.01.2010 widmeten wir uns der Erkundung und Neuvermessung des Höhlenteiles Wasserschachtes der Dachstein Mammut Höhle (1547/9).
Grund dieses Projektes sind die Unzulaenglichkeiten der vorliegenden Pläne aus den 70er Jahren, in denen es lediglich Aufsichten im Massstab 1:500 gibt. Detailliertere Pläne sowie Längsschnitte fehlen laut den Unterlagen des Landes-verbands für Höhlenkunde in Wien.
An der Befahrung waren ein Einbauteam und ein Vermessungsteam beteiligt.
Zunächst erfolgte die Erkundung des Wasserschachtes über den oberen Eingang 1547/9F, das so genannte Oberland, auf 1273 m Seehöhe. Generell lagen teilweise vereiste jedoch schlammfreie Geröllflächen vor. Das Vermessungsteam nahm seine Arbeit im Oberland auf und fand vorwiegend grössere geröllgefüllte Gänge vor. Enge Schlufe, die sich labyrinthisch ausdehnen führten zu einem Teil des Oberlandes, von dem aus man in die Haupthalle des Wasserschachtes blicken konnte. Diese Haupthalle wird im Folgenden als Unterland bezeichnet.
Das Einbauteam seilte sich 22 m vom Oberland ins Unterland ab. Im Unterland fanden sie den Haupteingang 1547/9E, der über ein Geröllfeld einen direkten Zugang zum Unterland besitzt. Spätere Erkundungstouren fanden dann ausschliesslich über den Haupteingang statt, da sich die Abseilstelle vom Oberland am Fusse eines mit losem Geröll angefüllten Trichters befindet. Der sichere Zugang zum Haupteingang wurde oberirdisch durch Handseile realisiert, um das Fortkommen am steilen, schnee und eisbedeckten Hang ermöglichen zu können. Unterirdisch wurden zwei Abseilstellen bis zum Unterland eingebaut, da das Geröllfeld durch das darauf befindliche Eis nicht gefahrlos begehbar war. Der Boden der Haupthalle ist fast ausschliesslich mit Eisformen bedeckt.
Der weitere Vorstoss des Einbauteams ging vom Unterland aus. Nach einer kurzen Abseilstelle (Stufenhöhe 8 m) im Hauptschacht gelangten sie zur Abzweigung des Parallelschachtes. Zunächst wurde der Hauptschacht weiterverfolgt. Nach zwei kurzen Abseilstellen (Stufenhöhe gesamt 14 m) und einem engen Schluf gelangt man zu einer Abseilstrecke von 16 m. Diese mündet an einem grossen Klemmblock im Nordcanyon. Anschliessend wurde der Parallelschacht erforscht. Dieser besitzt eine Abseilstrecke im Schacht von 23 m. Die Abseilstrecken des Haupt und Parallelschachtes liegen im gleichen Canyonsystem unweit voneinander entfernt.
Nach der Vermessung des Oberlandes wurde eine Oberflächenvermessung zwischen den Eingängen des Ober und Unterlandes durchgeführt sowie das Unterland kartiert. Von diesem gelang es, zwei Ringschlüsse mit dem Oberland zu machen (alte Abseilstelle und Teil, der in das Unterland blickt). Anschliessend wurden nacheinander Haupt und Parallelschacht vermessen und der Anschluss in den Nordcanyon hergestellt.
Vermutlich ist der Wasserschacht im Sommer stark wasserführend (Namensgebung?). Die Menge an Eis lässt darauf schliessen. Daher machen Befahrungen nur in den Wintermonaten Sinn.
Die Messpunkte wurden überwiegend mit rotem Nagellack markiert. Zum Einbau wurden verzinkte Keilanker M10 verwendet. Seile und Laschen wurden wieder ausgebaut.
Vermesserteam 5 Befahrungen:
T. Oertel (Visur), C. Bäuerlein (Zeichnung), M. Weisensee (Visur), D. Wimmer (Zeichnung, Visur)
Einbauteam 4 Befahrungen Ausbau 1 Befahrung:
P. Thron, A. Trotter, C. Wimmer, D. Wimmer, U. Trotter, M. Seeberger, K. Keppler
Ergebnisse: detaillierte Aufsichten, Längsschnitte, Anschluss vom Oberland zum Unterland in zwei Punkten.
JHV 2009
Die Jahreshauptversammlung hatte neben der Entlastung des erweiterten Vorstandes drei Schwerpunkte:
- Mitarbeit bei den Feierlichkeiten anlaesslich 100 Jahre Dachsteinhöhlen; Festlegen und Verteilen der Aufgaben
- Zusammenstellen einer fertig gepackten Notfallausrüstung als festen Bestandteil unseres Inventars und zum Verbleib im Schönberghaus
- Anschaffung eines DistoX Vermessgeraetes; Schulung der Vereinsmitglieder
Karstexkursion nach Rumänien
Im August war unser Ziel die rumaenische Karstlandschaft im Gebiet Oradea Sighistel Padiz.
Als erstes Ziel legten wir Sighistel fest, das sich zumindest wochentags als idyllisches Fleckchen Erde entpuppte und mit seinen Flüsschen, unberührten Waeldern und natürlich Höhlen zu allerlei Aktivitaeten einlud.
Teilnehmer: A. Bader, C. Baeuerlein, Fam. Müller, T. Oertel, A.U. Trotter
Einige mehr oder weniger versteckt liegende Höhlen konnten wir mit Hilfe der Einheimischen in einem Seitental (V. Corbeasca) ausfindig machen und befahren.
Die naechste Station war das Hochplateau von Padis, das schon auf einer Höhe von ca. 1300 Metern liegt.
Auch hier bringt der Karst seine Besonderheiten anschaulich zur Geltung, was sich in den verschiedensten Landschaftsformen aber auch den hier verstreut liegenden Ponoren zeigt.
Die letzte Station lag wieder in etwas gemaessigteren Gebieten, naemlich in der Ebene von Alesd.
Hier schlugen wir direkt am Ufer des Flusses Crisul Repede, direkt neben einer Schauhöhle unser Lager auf.
Und bei der Befahrung der Schauhöhle durfte natürlich der Höfo Nachwuchs nicht fehlen 🙂
Mit etwas Glück und höhlenforscherischem Gespür konnten wir auch noch zum Schluss ein Höhlenforscherschmankerl, naemlich die Pestera Batranului ausfindig machen.
Eine wirklich wunderschöne Höhle, die Dank des Einstiegsschachtes auch noch in gutem Zustand ist.
Arbeitssitzung 100 Jahre Dachsteinhöhlen
Bei der zweiten Arbeitssitzung am 13. Juni 2009 stellten die mitarbeitenden Institutionen und Vereine ihre jeweils ausgearbeiteten Konzepte vor. Im Falle des FUND e.V. besteht dies aus der Gegenüberstellung von Höhlenforschung damals und heute an Hand von entsprechend authentisch ausgestatteten Puppen und mit erklärenden Texten unterlegten Fotos. Das Konzept und auch der Kostenvoranschlag des FUND e.V. wurden gebilligt.
Teilnehmer: U. Trotter
Höhlenentstehungs-Wochenendseminar auf der Schönbergalm
Organisation: Lukas Plan und Rudolf Pavuza
Diese Veranstaltung ist die theoretische Ergänzung zum praktischen Schulungsprogramm des VÖH und richtet sich an interessierte Höhlenforscher, die mehr über ihre „Spielwiese“ erfahren wollen und mit diesem Wissen und gezielten Beobachtungen auch ihre Forschungsberichte aufwerten wollen. Möglichst praxisnah sollen die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einfacher geologischer Beobachtungen und Untersuchungen in Höhlen näher gebracht werden. Neben Vorträgen und Diskussionen wird ein reines „Stubenhockerprogramm“ mit div. Übungen und Exkursionen vermieden.
Schwerpunkte: Höhlenentstehung, Höhlensedimente, Geologie, Hydrogeologie, Höhlenklima
Die Unterbringung der Teilnehmer erfolgte in der Emma- sowie unserer Fund-Hütte.
Teilnehmer: C. Wimmer, D. Wimmer
Höhlenretterprüfung
Unser Mitglied Carsten Wimmer legte nach bestandener Bergretterprüfung 2008 im Februar 2009 erfolgreich die Prüfung zum Höhlenretter nach HRVD Richtlinien ab.
Herzlichen Glückwunsch!
Arbeitssitzung 100 Jahre Dachsteinhöhlen
Bei der ersten Arbeitssitzung am 3. Januar 2009 wurden verschiedene Ideen und Projekte für die Jubiläumsfeierlichkeiten erarbeitet und eine Grundplanung für die einzelnen Events sowie der ungefähre zeitliche Rahmen erstellt.
Als Ziel wird festgelegt, dass die mitarbeitenden Vereine ihr Konzept incl. Kostenaufstellung bis Juni 2009 ausarbeiten.
Teilnehmer FUND e.V.: C. Bäuerlein, D. Wimmer, U. Trotter
Forschungswoche über Silvester 2007
Traditionell waren wir wieder über Silvester oben auf der Schönbergalm um eine gute Woche zu forschen und Silvester zu feiern.
Einige haben sich sogar familiäre Weihnachten vorne drangehängt. Kurz wurde noch der erste Schnee des Jahres mit ein paar Abfahrten genossen. Dann folgten die ersten kleineren Erkundungstouren und unser Hauptprojekt der *Pattex *wurde in Angriff genommen. Auch unsere Jahreshauptversammlung wurde oben auf der Hütte abgehalten. Erwartungsgemäß wurden Uschi als 1. Obfrau, Dirk als 2. Obmann und Mario als Kassier wegen ihrer super Arbeit wiedergewählt. Die weitere JHV verlief harmonisch (Protokoll im Intranet) und so konnte mit der Schlacht am Raclette begonnen werden.
Mit Schnee-Bar und den Nachbarn von der Emma-Hütte – zumindest die die
nicht in der Höhle geblieben waren – wurde ins *Neue Jahr* hineingefeiert. Wer nach 5-tägigen Biwak in der Dachstein-Mammuthöhle nicht mehr fit war, durfte sich auf ein paar ruhige Stunden in der Emma-Hütte freuen – bei uns wurde noch ein wenig weitergefeiert. Nach
Neujahr wurde am Pattex (siehe Forschungsberichte) weiter gemacht und eine Fototour in die Eisteile unternommen…wer weiß wie lange es das Eis noch gibt? Einen Schluf in der Saarhalle, den das zurückweichende Eis freigegeben hatte, war allerdings zu eng.
Noch zu erwähnen bleibt Marios lecker Schweinebraten, der anläßlich seines Geburtstages natürlich nicht fehlen durfte. Nachdem er eine halbe Sau im Tal gefunden hatte, stand dem Festschmaus für hungrige Höfos, unseren Gästen und einigen Nachbarn von der Emma-Hütte nichts mehr im Wege. Der Schweinebraten war in kürzester Zeit vernichtet – nur die
knapp 100 Klöße leisteten noch kurz Widerstand.